Hallo Rolf!
Nachdem ich gestern erst wieder eine Sitzung bei meinem Psychotherapeuten hatte und dieser meinte, ich solle mich mit meiner Psychose auseinandersetzen (mich informieren darüber, damit ich auch besser damit selber umgehen kann und weiss, was - vielleicht - noch auf mich zukommt), habe ich einfach mal bei Google "Psychose" eingegeben und bin so auf Deinen wirklich toll gemachten Seiten gelandet. Die Beschreibung der Psychose und deren verschiedene Ausprägungen sprach mir teilweise sehr aus dem Herzen, nachdem ich zuvor eher sachliche und allgemeine Infos darüber u.a. in Wikipedia gelesen hatte!
Ich stehe erst ganz am Anfang mit der Aufarbeitung und Bewältigung meiner Krankheit, nachdem ich - wohl auch und vor allem ausgelöst durch äußere Umstände, die ich selbst nicht beeinflussen konnte (Existenzängste durch drohenden Arbeitsplatzverlust mit einhergehendem Selbstwertverlust nach der 50. Absage auf eine Bewerbung, danach dann zwar wieder ein Job, aber Umzug...), letztes Jahr im Sommer einen "akuten Anfall" hatte, der mich in die psychiatrische Klinik gebracht hat. Dort begann ich, was ich jetzt wohl fortsetzen werde, nämlich die intensive Auseinandersetzung mit meiner Krankheit und der damit einhergehenden "Gefühlsachterbahn" - wobei ich auch selbst sehr schnell gemerkt habe, dass es eben KEINE Depression war (wie die meisten meiner Freunde, meine Mutter und auch ich selbst erst gedacht haben), sondern eben eine Psychose.
Mit diesem Wissen habe ich die Klinik wieder verlassen (auf eigenen Wunsch, ich konnte die Einlieferung zum Glück noch abwenden), auch wissend, dass ich ich noch weiterer Behandlung (Medikamente - zur Zeit nehme ich morgens und abends Seroquel, eine ganze Zeitlang auch Tavor, wenn auch sehr niedrig dosiert; sowie die Psychotherapie, die ich erst kürzlich begonnen habe) bedarf. Danach habe ich - auch bedingt durch den dann erfolgten Umzug sowie die "Eingewöhnungszeit" am neuen Arbeitsplatz - fataler weise wieder mal auf "Verdrängung" gesetzt, aber nun muß ich mich langsam doch wieder mit mir und meiner Krankheit auseinandersetzen, wenn ich Fortschritte erzielen will. Und eben dadurch bin ich auf Deiner Homepage gelandet.
Dein Erfahrungsbericht hat mir Mut gemacht, mich auch mal hier im Gästebuch zu "verewigen", vielleicht dadurch auch weitere Kontakte zu knüpfen oder/und gleichfalls Betroffene zu finden. Wie ich finde, zumindest schon mal ein Anfang, auch wenn ich - jedenfalls zu Zeit - noch lange nicht so weit bin, eine (Selbsthilfe)Gruppe zu besuchen. Vielleicht schreibst Du mir ja mal, wenn Du Zeit und Lust hast, oder auch alle anderen, die bis jetzt die Geduld und Muße hatten, bis hierher weiter zu lesen. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen - und eines habe ich beim Studium Deiner Seiten und des Gästebuches ebenfalls festgestellt: ich bin nicht allein mit meinen Problemen und meiner Krankheit! Und ich hoffe, dass ich mich eines Tages vielleicht auch meinen eigenen "Dämonen" wieder ohne Medikamente stellen kann.
Karin
Kommentar:
Hallo Klaus, "altes Haus" ... wie fühlt man sich als Rentner? Schau doch mal wieder bei der Salo & Partner GmbH vorbei. Eine Tasse Kaffee wartet auf dich. Gruß. Rolf